3D-Druck, CAD-Renderings und digitale Simulationen sind heute aus der Designentwicklung kaum wegzudenken. Trotzdem greife ich in meiner Arbeit als Designer immer wieder bewusst zu Cuttermesser, Karton oder Hartschaum, um Modelle von Hand zu bauen.
Warum? Weil diese analogen schnellen Modelle Vorteile bieten, die kein 3D-Drucker ersetzen kann. Sie sind schneller und günstiger erstellt, benötigen keine vorbereitete CAD-Datei und regen durch ihre Vereinfachung oft zu ganz neuen, kreativen Ideen an.
Ein handgemachtes Modell hat zudem einen besonderen emotionalen Wert: Es wirkt roh, direkt und voller Energie – ganz anders als ein fast perfekter 3D-Druck. Und nicht zuletzt nutze ich diese Modelle oft als Grundlage, um anschließend präzisere CAD-Daten und 3D-Drucke zu entwickeln.

Meine Vorteile durch Handmodelle
- Schneller & günstiger als 3D-Druck Während ein 3D-Druck Zeit, Material und eine vorbereitete STL-Datei benötigt, kann ich ein Karton- oder Polystyrol-Hartschaummodell in wenigen Minuten erstellen.
- Kreativität durch Vereinfachung Die Reduktion auf das Wesentliche bringt mich oft auf neue Ideen. Beim Schneiden, Kleben und Anpassen entstehen Lösungen, die am Computer gar nicht sichtbar geworden wären.
- Emotionaler Wert Ein handgemachtes Modell vermittelt den Charakter einer Skizze – roh, direkt und voller Energie. Das schafft eine andere emotionale Wirkung als ein perfekter 3D-Druck.
- Ressourcenschonend Oft verwende ich Verpackungsmaterialien oder Kartons, die ohnehin vorhanden sind. So entstehen Modelle nicht nur schnell, sondern auch nachhaltig.
- Kommunikation erleichtern Kunden verstehen ein Modell zum Anfassen meist intuitiver als eine technische Zeichnung. Ein Objekt in der Hand schafft Klarheit.
- Basis für 3D-Druck Meine schnellen Modelle dienen häufig als Ausgangspunkt, um später präzisere CAD-Modelle und 3D-Drucke zu entwickeln.

Werkzeuge, die ich nutze
- Cutter-Messer – Für Karton oder dünne Hartschaumplatten.
- Heißdrahtschneidemaschine – für saubere Schnitte in Hartschaum, auch bei komplexeren Formen.
- Klebstoffe
- Weißleim oder spezieller Hartschaum-Kleber für Hartschaum, da sie das Material nicht angreifen.
- Heißkleber für Karton oder Holz – schnell und stabil, aber nicht für Hartschaum geeignet, da dieser keine Hitze verträgt.
- Schleifpapier & Feilen – zum Glätten und Anpassen von Details.
- Lineal & Schneidunterlage – für exakte Maße und sauberes Arbeiten.
Diese Werkzeuge sind günstig, leicht verfügbar und ermöglichen es, in kürzester Zeit ein Modell auf den Tisch zu bringen.

Fazit
Ob Möbelstück, Raumkonzept oder Produktidee – meine Modelle aus Karton und Hartschaum bleiben auch im Zeitalter von Rapid Prototyping unverzichtbar. Sie sind schnell, günstig, ressourcenschonend, kreativ und emotional überzeugend.
Gerade weil sie so einfach herzustellen sind, haben sie für mich einen besonderen Wert: Sie bringen Ideen ins Greifbare, regen zu neuen Lösungen an und bilden oft die Grundlage für spätere digitale Modelle und 3D-Drucke.


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